Diagnostik

Am Anfang jeder Diagnostik steht nach der ersten Kontaktaufnahme ein ausführliches Gespräch mit dem betroffenen Kind oder Jugendlichen und dessen Bezugspersonen.

Bringen Sie zu diesem ausführlichen Erstgespräch unbedingt die folgenden Dinge mit:

  • den komplett ausgefüllten Fragebogen zur Vorgeschichte, den Sie in der Offenen Sprechstunde erhalten haben
  • das gelbe Untersuchungsheft
  • alle evtl. sonst noch vorliegenden Vorbefunde
  • weitere, im Erstkontakt ausgehändigte Fragebögen

Spätestens jetzt benötigen wir zwingend die Einwilligungserklärung aller sorgeberechtigten Personen. Dies ist insbesondere bei getrennt lebenden/geschiedenen Eltern, die das gemeinsame Sorgerecht haben, wichtig.

Haben Sie das alleinige Sorgerecht? Dann benötigen wir die sogenannte "Negativbescheinigung", die dieses bestätigt.

Für Pflegefamilien gilt: Die "normale" Bescheinigung, dass das Pflegekind von den Pflegeeltern beim Arzt vorgestellt werden darf, reicht für die Vorstellung in der Kinder- und Jugendpsychiatrie juristisch leider nicht aus. Hier bedarf es zusätzlich einer Extra-Einverständniserklärung der Sorgeberechtigten, bzw. des Unterschriftersatzes durch das Jugendamt.

Bei Kindern/Jugendlichen mit Vormund ist es zweckmäßig, wenn dieser zum Gespräch mitkommt oder aber zumindest eine Einverständniserklärung zur Diagnostik/Behandlung vorlegt.

Ziel des ausführlichen Erstgesprächs ist es, gemeinsam mit der/dem Betroffenen und seinen Angehörigen die zur Vorstellung führenden Probleme zu besprechen, um anschließend eine gezielte Diagnostik in die Wege zu leiten.

Die Diagnostik orientiert sich an den Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie und –psychotherapie. Hierzu gehören beispielsweise:

  • psychologische Tests (z.B. zu Intelligenz, Konzentration, Entwicklung, schulischen und anderen Fähigkeiten)
  • Fragebögen zur Selbst- und Fremdeinschätzung
  • Familiendiagnostik
  • Spieltermine einzeln und in der Gruppe

Zusätzlich werden bei Bedarf – und selbstverständlich nur mit Ihrer Erlaubnis – Informationen bei anderen Stellen eingeholt (Schule, Kindergarten, Jugendamt, Beratungsstellen u.s.w.).

Die so gesammelten Ergebnisse tragen wir zusammen, werten sie in unserem multiprofessionellen Team aus, um hierauf basierend gemeinsam mit Ihnen ein therapeutisches Behandlungskonzept zu entwickeln.